Das E-Mail-Postfach quillt über, täglich erreichen mich Newsletter. Dazu gehören Newsletter, die ich bewusst abonniert habe: zu Themen, die mich interessieren, von Unternehmen, die etwas zu sagen haben oder Marken, die ich spannend finde. Und dann gibt es noch Newsletter von Firmen, bei denen ich etwas bestellt habe oder die mich mit einem Download oder einem Rabatt geködert haben. Wie viele davon landen ungelesen im Papierkorb? Und wie schafft man es Newsletter zu erstellen, die ihr Ziel erreichen?
Als Online Marketing Spezialistin biete ich meinen Kunden die Konzeption, Redaktion und Gestaltung von Newslettern an. Hier meine Tipps für eine erfolgreiche Newsletter-Strategie.
Themen, Ziele und Häufigkeit festlegen
Newsletter sind ein Bestandteil im Online-Marketing. Als erstes sollte man sich überlegen, was man mit dem Newsletter erreichen will? Welche Themen kann man über Newsletter besser kommunizieren als über die Website oder Social Media? Wollen Sie Produktneuheiten vorstellen? Wollen Sie Kunden an sich binden, sie vorab über interessante Themen informieren oder ihnen besondere Aktionen bzw. Rabatte anbieten? Wollen Sie Vertrauen aufbauen und Ihre Marke stärken? Wie teilt man Content sinnvoll auf alle Kanäle auf? Genauso wichtig ist die Überlegung, wie oft man einen Newsletter versenden will: Die Frequenz hängt stark von den Themen ab. Gibt es regelmäßig relevante Themen, die die Kunden interessieren? Manche Unternehmen halten einen festen Zeitraum ein und versenden alle 14 Tage ein Update, manche versenden nur dann einen Newsletter, wenn ein wichtiges Event stattfindet.
Ein geeignetes Newsletter-Tool auswählen
Egal, welche Häufigkeit man festgelegt hat, Newsletter kann man nicht einfach so vom firmeneigenen Postfach aus versenden. Wie sollte man die zahlreichen Adressen managen? Entscheidend ist aber der technische Aspekt: Höchstwahrscheinlich würden die Newsletter im SPAM landen. Nein, Newsletter-Marketing ist ein komplexes Thema, dazu benötigt man ein geeignetes Tool.
Mit folgenden Anbietern arbeite ich regelmäßig:
rapidmail
rapidmail ist ein deutscher Anbieter mit Server-Standort in Deutschland. Auf der Website heißt es „einfache Software für erfolgreiche Newsletter“. Mit dem Drag & Drop-Editor kann ich Newsletter gestalten, die zum CI des Unternehmens passen. Selbstverständlich sind diese responsiv. Die Preise richten sich nach der Häufigkeit der Newsletter und der Zahl der Empfänger. Z. B. zahlt man bei 500 Empfängern monatlich 14,25 €, bei 1000 Empfängern 19,00 €. Wenn man nur gelegentlich Newsletter versenden will, muss man kein Paket buchen, sondern kann pro Mailingversand abrechnen.
sendinblue
sendinblue ist geeignet für kleine und mittlere Unternehmen. Als europäischer Marktführer mit deutschem Server-Standort ist das Tool DSGVO-konform. Wenn man mit Newsletter-Marketing startet, gibt es ein kostenloses Paket mit bis zu 300 Mails/Tag. Hier sind allerdings die Statistiken eingeschränkt. Für das nächstgrößere Lite-Paket zahlt man 19,00 € monatlich. Übrigens: Newsletter2Go ist 2020 von sendinblue übernommen worden.
Mailchimp
Mailchimp ist ein amerikanischer Anbieter. Mittlerweile kann man mit Mailchimp nicht nur Newsletter versenden, sondern es ist eine Marketing-Plattform, mit der man Social Ads oder Landingpages erstellen kann. Selbst ausprobiert habe ich das noch nicht. Ich nutze Mailchimp im Auftrag von Kunden, um Newsletter zu erstellen. Der Editor ist einfach zu handhaben und bietet zusätzliche Kreativ-Tools an. Bei Mailchimp gibt ein kostenloses Paket für bis zu 2000 Kontakte und bis zu 10.000 Mails pro Monat.
Eine Adressliste aufbauen
Ist schon eine E-Mail-Liste vorhanden? Oder müssen Sie Kontaktdaten sammeln? Am besten bauen Sie auf Ihrer Website eine Newsletter-Anmeldung ein. Für diese benötigt man eine nachweisliche Einwilligung der Adressaten. Das lässt sich über ein doppeltes Opt-in-Verfahren steuern. Was heißt das genau? Die Interessenten tragen ihre Mail-Adresse ein und erhalten dann eine Mail mit einem Link, den sie zur Bestätigung der Newsletter-Anmeldung anklicken müssen. Mit oben erwähnten Tools lässt sich das problemlos umsetzen.
Eine gute Betreffzeile wählen
Hier entscheidet sich, ob der Newsletter geöffnet wird oder ungelesen bleibt. Der Betreff muss spannend sein und neugierig machen. Wer etwas zu sagen hat, kann hier schon punkten. Gewinnspiele oder Sonderverkäufe sind häufig genutzte Mittel. Handlungsaufforderungen wie „Jetzt mitmachen“ oder „15 % Rabatt sichern“ sind reißerisch. Oder man stellt eine Frage, die man im Newsletter beantwortet. Auch Emojis werden häufig genutzt, sie sind ein Hingucker und lassen die Betreffzeile im Posteingang hervorheben.
Inhalte spannend formulieren und ansprechend gestalten
Hat man das Interesse der Leser geweckt, kommt man jetzt zum krönenden Inhalt.
Bitte nicht einsteigen mit „Sehr geehrte Damen und Herren“. Die ersten Worte und Sätze sind entscheidend. Wie kann man die Brücke schlagen zur Betreffzeile? Die Inhalte stehen im Fokus. Was interessiert die Leser? Kann man mit dem Newsletter einen Mehrwert bieten?
Gute Inhalte sind: Tipps, Rezepte, Anleitungen, die Ankündigung eines bevorstehenden Launchs, die Vorstellung eines neuen Produkts, ein Interview mit einem Mitarbeiter, Bericht über einen zufriedenen Kunden, ein neuer Blog-Post, ein neues Video auf Youtube, eine Einladung zu einem Event, Infos über Seminare oder Workshops etc.
Textwüsten schrecken eher ab, zu viel Ablenkung auch. Ideal sind eine ansprechende Gestaltung und ein ausgewogenes Verhältnis von Bild zu Text. Für die Wiedererkennung ist ein Design im CI des Unternehmens wichtig. Nicht vergessen: Auch ein Newsletter benötigt einen Footer mit Kontaktdaten, Links zu Impressum und Datenschutz, Links zu Social-Media-Kanälen und Abmeldelink.
Newsletter versenden und auswerten
Die ideale Versandzeit muss man herausfinden. Im Netz findet man viele Statistiken, gestaffelt nach Branchen, wann welche Kunden ihre Mails öffnen. Am besten ist, man testet selbst. Mit Hilfe der Newsletter-Tools kann man viele Kennzahlen auswerten und die Newsletter kontinuierlich optimieren.
Wichtige KPIs:
Öffnungsrate: Sie gibt an, wie viele Abonnenten den Newsletter geöffnet haben. Ein guter durchschnittlicher Wert liegt bei 25 – 30 %.
Klickrate: Sie zeigt auf, ob und wie oft die Links im Newsletter angeklickt wurden.
Abmelderate: Sie gibt an, wie viele Abonnenten sich vom Newsletter abgemeldet haben.
Natürlich kann man noch viel mehr auswerten. Aber mit den wichtigsten KPIs kann man analysieren, ob die Newsletter auf Interesse stoßen und bei der Zielgruppe ankommen.
Sind Sie jetzt motiviert und wollen selbst einen Newsletter aufsetzen? Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung brauchen, dann kontaktieren Sie mich.